Dienstag, 12. April 2011

Musik

Ich wollte mal ein paar Lieder zusammen stellen die mir Kraft geben oder mit der Situation bzw. meinem Freund verbinden. Die Musik ist für mich sehr wichtig geworden.

Xavier Naidoo - Ich kann nicht weinen
Herbert Grönemeyer - Der Weg
Söhne Mannheims - Und wenn ein Lied
Xavier Naidoo - Bitte hör nicht auf zu träumen
Alicia Keys - No One
Mariah Carey - Bye Bye
Bisou - Die erste Träne

Lg Alex

Samstag, 9. April 2011

Brief #4

Hallo Julian,

Lange habe ich hier nicht geschrieben. Ich konnte nicht,es ist so verwirrend und es kommt alles wieder hoch.
Ich kann auch jetzt nicht viel schreiben. Bin einfach unglücklich und vermisse dich,
deine Alex

Sonntag, 20. März 2011

Brief #3

Lieber Julian,

Es ist schon spät,Samstagabend und wie immer denke ich an dich. Denke vorallem daran, wie wir manchmal DSDS zusammen geschaut haben. Es läuft gerade wieder. Mit dir war es so witzig. Du hast dich immer über die Kandidaten lustig gemacht und Dieter Bohlen nachgeäfft ;) Es erinnert mich so vieles an dich,eigentlich alles. Ich will nochmal deine Lache hören,deine Meinung,deinen Rat...Wie soll ich das alles alleine bewältigen. Die Welt ist soviel düsterer und lebloser für mich. Wie oft will ich dich anrufen oder mit dir sms-en wenn ich abends nicht einschlafen kann. Einfach ganz banale Dinge tun. Mein Kopf hat noch lange nicht verstanden, dass ich dich niemals mehr wiedersehen werde. Es ist so unwirklich.

Deine sehr traurige Alex

Donnerstag, 17. März 2011

Brief #2

Lieber Julian,

Heute reichts mir mal wieder, ewig die lustige und fröhliche zu spielen. Ich hab darauf gar keinen Bock, ich weiss das mich die meisten in der Schule nur so kennen bzw. so kennen wollen. Ich habe mich von so vielen abgewendet, weil sie mich einfach nur nerven und mir andauernd angeblich gut gemeinte Ratschläge geben wollen. Jeden Donnerstag oder Freitag werde ich gefragt wieso ich denn nicht mal wieder richtig Party machen gehe wie früher das würde mir ja so gut tun. Ja genau. Ihr wisst ja was mir gut tut. Mich besaufen hilft sicher für den Moment, aber danach? Ist ja nicht so das ich es nicht versucht hätte, aber ich kann mit der alten Clique nichts mehr anfangen. Ausser B. war niemand mal wirklich für mich da seitdem du fort bist. Was wäre ich nur ohne B. und M. ich habe die beiden so lieb gewonnen. Übrigens hatte M. letztens fast einen Unfall, sie meinte ich sollte dir ihr Dankeschön mitteilen. Sie sagt immer das du auf uns aufpasst :)
Tu das weiterhin,
deine Alex

Mittwoch, 16. März 2011

Leukämie,Krebs, T-ALL

Julian erkrankte an Leukämie. Es gibt mehrere Formen von Leukämie, die in verschiedene Unterarten eingeteilt werden. Bei Julian handelte es sich um eine Akute lymphatische Leukämie, genau gesagt eine T-Linien ALL. Eine Akute lymphatische Leukämie, entsteht aus bösartigen Vorläuferzellen der Lymphozyten.
Diese Form, die T-ALL ist im Kinder und Jugendalter meistens prognostisch ungünstig, was vereinfacht heißt, dass die Gefahr eines Rückfalls verhältnissmäßig hoch ist. Generell ist die ALL die häufigste bösartige Erkranung im Kindesalter.

Quelle: Wikipedia

Brief #1

Lieber Julian,

Es ist März. Seit 3 Monaten lebe ich in dem neuen Jahr,dem ersten Jahr ohne dich. Ich habe nun endlich diesen Blog eröffnet und ich hoffe er gefällt dir. Ich war lange Zeit dazu nicht in der Lage, doch langsam verstehe ich, dass du nicht zu mir zurück kommen wirst. Trotzdem bete ich jeden Tag dafür und jeden Morgen an dem ich erwache hoffe ich, dass die letzten Monate nur ein böser Traum war. Deine geliebte Hündin Emily gibt mir viel Kraft, du wolltest ja das ich sie zu mir nehme und ich war etwas skeptisch, weil ich eher mit Katzen kann und wir ja eine Mieze haben, aber Emily hat sich super an ihr neues zuhause gewöhnt. Shelly faucht sie zwar manchmal böse an, aber davon lässt sie sich garnicht einschüchtern :D Emily und mich verbindet zwar immer noch eine gewisse Hassliebe, aber wir arrangieren uns und die Liebe überwiegt mittlerweile. Manchmal denke ich das du sie mir hier gelassen hast, nicht nur das ich mich um sie kümmere sondern auch umgekehrt. Sie zerrt mich jeden Tag pünktlich um halb 7 hmorgens aus dem Bett. Wäre sie nicht hier, hätte ich mich schon so oft fallen gelassen.
Ich Danke dir mein Schatz,

Deine Alex

Julian und ich...Teil 2

Gegen späten Abend erreichte ich dann seinen Vater. Er sagte mir das Julian über Nacht in der Klinik bleiben sollte und heute eine Knochenmarkspunktion gemacht wurde. Ich fragte was das zu bedeuten hätte und sein Vater sagte das Julian Leukämie hätte. In dem Moment weiss ich nicht mehr was ich gedacht habe. Leukämie? Krebs? Ich fass es nicht. Diese Krankheit kann doch keinen 16 jährigen treffen und vorallem nicht meinen Freund. Ich erinnerte mich an die Jose Carreras Gala, die Jahr für Jahr bei uns zuhause im fernsehn lief und wie leid mir die Leute dort immer taten. Und das sollte jetzt auch uns betreffen?

Julians Vater sagte mir das Julian gleich morgen früh auf die Kinderstation einer Uniklinik in der Nähe kommen würde. Dort würde er Medikamente kriegen. Das es sich um eine Chemotherapie handeln würde, war mir dann relativ schnell klar. Nachdem Telefongespräch brach ich in einen Heulkrampf aus.

Am nächsten Tag holte mich meine Mutter von der Schule ab und wir fuhren zur Uniklinik. Ich weiss noch genau wie die Schwester uns anschaute und beinahe fröhlich sagte das Julian auf Zimmer 70 liegt. Ich regte mich darüber auf und verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte sie das so banal sagen, wir waren hier auf einer Kinderonkologie. Ein kleines Kind mit Kopftuch fuhr langsam auf einem Dreirad...ich fand es dem Moment irgendwie grotesk. Wir gingen aufs Zimmer und Julian saß auf dem Bett. Er sah eigentlich ganz gut, lächelte mich an wie immer. Ich musste mich stark zusammen reißen nicht zu weinen und umarmte ihn ganz fest. Zu meinem Erstaunen war er garnicht am Boden zerstört. Er erklärte wie es hier ablaufen würde und er in ca. 2 Stunden die erste Chemo dran gehängt bekommt. Aber er betonte das es ihm soweit gut ginge. Die Therapie würde wohl um die 8 Monate dauern. Ich war froh wie positiv er war und entschloß mich mit ihm diesen Weg zu gehen egal wie steinig er werden würde.